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Was wäre wenn...

Aktualisiert: 18. Jan. 2021

Wie würde eigentlich das Wahlergebnis in Berlin aussehen, wenn 16- und 17-Jährige mitwählen dürften?


Um das herauszufinden, haben wir uns die Zahlen einmal genauer angeschaut. In Berlin lebten zum Zeitpunkt der letzten Wahl 57.346 junge Menschen im Alter von 16 und 17. Das sind etwa 2% der Bevölkerung. Sie haben wir fiktiv wählen lassen, wie es die Unter-18-Jährigen bei der Berliner Jugendwahl U18 im Jahr 2016 gemacht haben.


Da bei Wahlen selten 100% Wahlbeteiligung erreicht wird, gehen wir bei diesen Jungwähler_innen von 66,9% Wahlbeteiligung aus. Das ist die gleiche Wahlbeteiligung wie bei den Erwachsenen der letzten Berlin-Wahl 2016. Herausgekommen ist dieses Ergebnis:

Man sieht: SPD (+0,05%), Grüne (+0,15%) und Sonstige würden gerade einmal Stimmen im Promillebereich gewinnen. Parteien wie die CDU (-0,07%), FDP (-0,08%) und die LINKE (-0,12%) würden minimal verlieren. Am Meisten würde die AfD mit 0,7% verlieren.


Wie würde das Ergebnis ausfallen, wenn alle nur Bündnis 90/Die Grünen oder die CDU wählen würden?


In Kommentarspalten Sozialer Medien liest man häufig das Vorurteil, dass die Jungen doch sowieso nur grün oder links wählen würden und wirft der Grünen Partei Klientelpolitik vor. Es geht selten um die Auseinandersetzung mit Argumenten, sondern wie im Fall von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schlicht um Machterhalt:

Die Ergebnisse der Jugendwahl U18 machen jedoch ganz deutlich, dass Jugendliche eben nicht nur grün wählen, sondern ihre Stimmen, ähnlich wie bei den Erwachsenen, sich auf die etablierten Parteien verteilen – auch wenn die Grünen für junge Menschen offenbar eine besonders interessante Partei sind.


Trotzdem: Wie würde eigentlich das Wahlergebnis aussehen, wenn alle 16- und 17-Jährigen mit einer Wahlbeteiligung von 66,9% tatsächlich geschlossen Bündnis 90/Die Grünen wählen würden? Das Wahlergebnis der Partei würde gar nicht mal so sehr durch die Decke schießen, wie es wohl einige Kommentierer_innen in den Sozialen Medien vermuten. Die CDU hätte demnach insgesamt immer noch mehr Stimmen geholt als Bündnis 90/Die Grünen:

Und weil wir schon dabei waren, haben wir auch noch geschaut, wie das Berliner Wahlergebnis 2016 ausgesehen hätte, wenn 16- und 17-Jährige mitgewählt hätten und geschlossen die CDU gewählt hätten:


Keine Angst vorm Wahlalter 16!


All das zeigt, dass das Wahlalter 16 zwar keinen politischen Erdrutsch verursachen würde, gleichzeitig aber ein überfälliges Zeichen an die junge Generation wäre, dass ihre Stimmen genauso gefragt sind, wie die der Älteren.


Das Wahlalter 16 gibt jungen Menschen die Möglichkeit, über die eigene Zukunft mitzuentscheiden und mitzubestimmen. So stärkt man die Demokratie im Sinne der Generationengerechtigkeit.

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